Povijest Misije

Synode 2005
p. Gojko Goya Zovko
Katholische Kroatenmission
Quartiergasse 12, 3013 Bern
Tel. 079 379 66 66

Kroatenmission: Referat über die Kroatenmission  von Gojko Goya Zovko, Leiter der Mission

Einleitung: Gegenseitige Beziehungen zwischen Schweizern und Kroaten

Die Kroaten in der Schweiz  sind nicht nur eine ausländische, südosteuropäische Bevölkerungsgruppe, die es zu integrieren gilt, sonder auch ein fester Stein im Mosaik der schweizerischen Kultur-, Wirtschafts- und Wissenschaftsgeschichte (T.Nuic, Auf der Suche nach Freiheit und Brot, Spuren der Kroaten in der Schweiz). Die ersten Kontakte und die gegenzeitige Beziehungen  zwischen den Schweizern und Kroaten lassen sich sechs Jahrhunderte zurückverfolgen.

Obwohl es zur damaligen Zeit die Kroaten nicht als Gastarbeiter in die Schweiz einwanderten, oder die Schweizer ihre Badeferien in Kroatien verbrachten, bestehen die Beziehungen zwischen zwei Völkern, besonders im  Kulturbereich. Kardinal Ivan Stojkovic von Dubrovnik/Ragusa hat als vatikanischer Diplomat hohe Ämter bekleidet und 1431 das Konzil von Basel eröffnet und geleitet, die Versöhnung der  Christen gefordert, viele altgriechische  und lateinische Schriften gerettet und wertvolle Sammlung nach Basel gebracht, die auch heute im Besitz der Universitätsbibliothek in Basel ist.

Der Bischof Andrija Jamometic und Matthias Flacius Illyricus waren damals berühmte Theologen und Reformatoren und veröffentlichten zahlreiche Bücher in mehreren Sprachen. Der Latinist Pavao Skalic veröffentlichte 1559 in Basel die erste „Enzyklopädie“ überhaupt, weil diese Art eines wissenschaftlichen Werkes und dieser Name durch ihn in die Weltliteratur eingeführt wurde.

Es gibt zahlreiche andere kroatische Schriftsteller, wie Petar Pavao Vergilius, oder Marko Marulic Marulus und andere, die hier gelebt und gewirkt haben. Auch einige Schweizer haben  am Anfang des 20. Jahrhunderts in Kroatien eigene Firmen gegründet und die Wirtschaftsentwicklung des Landes geholfen. Hier muss ich  zwei Schweizer Nobelpreisträger der kroatischen Abstammung erwähnen: Die Chemiker Prof. Dr. Leopold Ruzicka und Prof. Dr. Vladimir Prelog. Es gibt auch zahlreiche andere Wissenschaftler, Ärzte, Sportler, aber auch die  katholischen Priester, die nicht nur in den schweizerischen Pfarreien, sondern auch in den  kroatischen katholischen Missionen gewirkt haben und noch wirken.

Die kroatischen katholischen Missionen in der Schweiz

Heute gibt es 13 katholischen Kroatenmissionen in der Schweiz: Zürich, Basel, Bern, St.Gallen, Luzern, Lausanne, Graubinden, Frauenfeld, Aarau, Zug, Wallis, Tessin und Solothurn. In den Missionen wirken 15 Priester und 10 Pastoralreferentinen, darunter 4 Ordensschwester. Als erster  Kroatenseelsorger kam 1953  in die Schweiz P.Lucijan Kordic, und blieb 40 Jahre. Im Juli 1967 kamen auch andere Seelsorger,  als  die erste Kroatenmission in Zürich gegründet wurde.  Später kamen die anderen Missionare  zusammen mit den kroatischen  Gastarbeiter in den siebzigen Jahren. Heute gibt es ca. 80.000 Kroaten in der Schweiz. Die Missionen verfügen über 17.000 Tausend Adressen, und auf jede Adresse wird das Missionsblatt Movis (44 Seiten) viermal jährlich geschickt. In dieser Informationsschrift ist in aller  Kürze  das ganze Pastoralleben  katholischen Kroatenmissionen in der Schweiz dargestellt.

Es wird am jeden Wochenenden  in mehr als 80 verschiedenen Ortschaften in kroatischer Sprache  die hl. Messe gefeiert. Hier sind alle Terminen und Aktivitäten angegeben. Da befindet sich auch aktuellen Themen aus dem kirchlichen Bereich, die Berichte und Beiträge aus dem Sozialdienst, Beratungsdienst, kroatischer Ergänzungsschule und aus allen anderen Bereichen, die für die Kroaten hier in der Schweiz wichtig sind.

Lebendige Gemeinschaften: Mission – Familie – Ortskirche

Viele kroatischen Familien erwarten, gemäss  der Tradition in der Heimat, dass ihre Seelsorger ein pro Jahr, wünschenswert nach den Weihnachten, ihre Familie besuchen. Sie wollen ein gemeinsames Gespräch und Segensgebet in ihrer Wohnung. Die Missionare gehen auf immer wieder persönlich gestellte Einladung und besuchen  auf diese Art jedes Jahr  fast die Hälfte aller Gläubigen. Fast bis Ostern absolvieren sie solche  pastorale Besuche.  Die Kontakte  auf dieser Art  verbinden die Mission mit den Familien, die als kleine Kirche betrachtet sind.

 Die persönliche Kontakte,  der Religionsunterricht und die Jugend- und Ministrantenarbeit sind gute pastorale Dienste an den Gläubigen. Religionsunterricht erfolgt in der Verbindung mit der kroatischen Ergänzungsschulen oder vor den Gottesdiensten, in den Ortschaften, wo diese Schulen nicht wirken.

Die Vorbereitungen auf die Sakramenten erfolgen in den Familien oder in den Missionsräumen. Die Nikolaus- und Muttertagsfesten sind neben der Erstkommunion und Firmung die Hauptfesten der Kroatenmissionen.

Eine Besonderheit und die alte feste Tradition sind die persönlichen Beichten  vor den Weihnachten und Ostern. Dann  brauchen wir  mehrere Aushilfspriester  Z.B. in meiner Mission Bern auf allen Orten kommen ca. ein Tausend Menschen. Wir Missionare helfen einander, aber einige Priester  organisieren   wir aus der Heimat. Die persönlichen Beichten  sind relativ formell, aber den Gläubigen bedeutet sie sehr viel, weil sie davon sehr viel halten.

Seit vierzig Jahren machen  alle katholischen Kroaten, an dem zweiten Wochenende im Juni, ihre Wahlfahrt nach Einsiedeln. In diesen zwei Tagen  kommen jedes Jahr mehr als 5000 Kroaten aus der ganzen Schweiz.

Auch am letzten Samstag im September organisieren die kroatische Missionare seit 29 Jahren eine Wahlfahrt der kroatischen Jugendlichen nach Einsiedeln.  Jedes Mal kommen  fast zwei Tausend Jugendliche dorthin, wo den ganzen Tag für sie ein Programm der Begegnung gemacht wird.
Seit vier Jahren organisieren wir am letzten Samstag im Mai die Begegnung allen Ministranten und Kinderchören. Es ist immer in einer anderen Mission und kommen fast ein Tausend Kinder.

Da wir hier in der Schweiz keine entwickelte Caritasdienst in der kroatischer Sprache, wie in Deutschland, haben, übernehmen die Missionare diese wichtige Aufgaben und helfen den Landsleuten überall wo es geht. Neben allen diesen Tätigkeiten pflegen wir auch die Kultur, Folklore, Sprache und Sport in verschiedenen kroatischen nicht kirchlichen Vereinen.

 Die katholische Kroaten in ihren Missionen pflegen die guten Verbindungen mit den Ortskirchen. Überall feiern wir unsere Gottesdienste in ihren Räumen.  In manchen Pfarreien feiert man gemeinsame Gottesdienste nicht nur  auf dem Tag der Völker. Viele kroatische Kinder  empfangen die Erstkommunion und die Firmung in den Ortspfarreien. Auch die Gläubigen, besonders wenn sie den kroatischen Gottesdienst nicht jeden Sonntag haben, besuchen gern die schweizerische  Eucharistiefeier.

Viele einheimischen Christen merken dass unsere kroatische christlichen Gemeinschaften sehr lebendig sind. Viele Gläubigen besuchen unsere Gottesdienste, die Kinder den Religionsunterricht in der Muttersprache und alle  haben ein  Bedürfnis zusammen zu sein. Deshalb waren die  kroatischen katholischen  Missionen, während der kommunistischer Zeit in Kroatien, die einzige Rettung für die Kroaten im Ausland und sind noch immer, dass sie ihre Identität und den Glauben retten und  bewahren können. Die katholische Ortskirche ermöglicht  und hilft  in allen diesen Anliegen.

Die katholische Kroatenmission Bern

Die katholische Kroatenmission Bern wurde offiziell 1973 gegründet. Bis dann wurde sie von Zürich betreut. Seit dieser Zeit gehörten ihr  alle Kantonen westlich von Bern. Später trennten sich von ihr die  neu gegründeten  Kroatenmissionen in Lausanne, Wallis und zusätzlich  in der Kanton Solothurn 1999. Dann sind die Grenzen der katholischen Kroatenmission Bern mit den Grenzen des Kanton  Bern identisch geworden und bis heute geblieben.

Der Missionar leitet die Mission und ist 100% in der Mission beschäftigt wie die Pastoralreferentin, die  seit 1997 in der Mission arbeitet. Seit 2 Jahren haben wir ein Zentrum mit einem Büro in Zähringenstr. 40, 3012 Bern. Das andere Büro ist in der Wohnung des Missionars. Es wäre notwendig  in Zentrum noch ein  Büro einrichten. Dieses ist nur durch die finanzielle Hilfe der  Landeskirche möglich. Zur Zeit leben im Kanton Bern mehr als 8000 Tausend Kroaten. Es sind nicht alle mit dem kroatischen Pass, sondern auch von Bosnien und Herzegowina. Viele Kroaten sind schon die  schweizerische Bürger geworden und haben den schweizerischen Pass, so dass sie nicht mehr in den offiziellen Statistiken erscheinen. Unsere Mission verfügt mit mehr als 1600 Adressen.

Jeden Sonntag feiern wir die Hl. Messe in Bern (ca.400Gläubigen) und Thun (ca.200)und auch sonntags wechselhaft in Langenthal (ca. 150) und Biel (ca. 80). Dazu  zweimal monatlich in Interlaken (ca.60) und Meiringen (ca.60). Der Religionsunterricht wird im Rahmen der kroatischen Ergänzungsschule in Bern, Thun, Langenthal, Biel, Burgdorf und Hochgrosstätten und vor den Eucharistie  in Interlaken und Meiringen gehalten.  Es sind jede Woche 21 Unterrichtsstunden, die von dem Missionar und der Pastoralreferentin gehalten werden. Jugend- und Ministrantenarbeit ist sehr gut organisiert. Jeden Freitag treffen sich Jugendliche im Zentrum. Es sind  Chorprobe und Glaubensvorträge wechselhaft um 19.00 Uhr  und später Gemeinschaftsabend.

Einmal monatlich organisieren wir die Jugend-, und einmal monatlich auch Kindermesse in Bern. Wir haben 4 Organisten, die gelegentlich bei den kroatischen Gottesdiensten spielen. Ein Musikprofessor leitet den Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchor in Bern und dirigiert bei den Messen in Bern. Die Organisten  brauchen weitere Ausbildung, was wir finanzieren unterstützen brauchen. Alle  sollen wir belohnen, was  wir aus unserer Missionskasse tun. Jährlich haben wir ca. 60 Erstkommunikanten und genauso Firmlingen, die wir extra für diese Sakramenten vorbereiten. Es sind genauso viele Taufen und ca. 20 Ehevorbereitungen und Trauungen im Jahr.

Alle erwähnten Aktivitäten bei den Kroatenmissionen in der Schweiz  sind beispielhaft in Bern vorhanden. Auch in Bern organisieren wir, in allen Orten, wo die Eucharistie gefeiert wird,  das Nikolausfest für die Kinder und verteilen über 500 Geschenke. Ähnlich machen wir ein Fest der Kinder am Muttertag. Da zu organisieren wir einen Schitag und eine Ausflug für Jugendlichen, sowie Ausflüge für Erstkommunikanten und Firmlingen. Zahlreiche andere Feierlichkeiten und Aktivitäten  im Rahmen der Mission werden organisiert. Seit September dieses Jahres organisieren wir in unserem Zentrum den Deutschsprachkurs für die Erwachsene, um auch ihnen bei der Integration zu helfen.

Unser Weihbischof Martin Gächter  hat bei der Errichtung der Kroatenmission in Solothurn über Kroaten gesagt: „Auch Schweizer Katholiken freuen sich an den gut besuchten und lebendigen Kroatengottesdiensten, an denen viele Kinder und Jugendlichen teilnehmen. So geben die Kroaten uns Schweizern ein schönes Beispiel einer jungen, lebhaften Kirche. Dabei wird die Katholizität unserer Kirche erfahrbar, da Gott Menschen aus allen Völkern und Schichten in die eine Kirche zusammenruft. Mit den Schweizer Katholiken möchten auch die Bischöfe allen kroatischen Mitchristen herzlich danken für ihr schönes christliches Zeugnis. Wir wünschen ihnen in unserem Land und in unserer Kirche weiterhin Gottes reichen Segen“.

Ich möchte mich herzlich bedanken bei den schweizerischen Katholiken für alles was für mein Volk in diesem Land getan wurde  und wird,  besonders heute bei  Ihnen allen und in der katholischen  Landeskirche Bern. Hier in der Kirche fühlen wir uns nicht als Ausländer, sondern als zu Hause.

Herzlichen Dank für alles.

Gojko Goya Zovko
Bern, 22.11. 2005.